Paul Eliasberg Schenkung
Paul Eliasberg wurde 1905 als Sohn des um 1900 aus Russland emigrierten jüdisch-deutschen Autors und Übersetzers Alexander Eliasberg in München geboren und wuchs in einem literarischen Haushalt (Thomas Mann ging im Hause ein und aus) zusammen mit Paul Klee auf. Als sich in München in den zwanziger Jahren das soziale Klima gegenüber Juden massiv verschlechterte, übersiedelte die Familie nach Berlin, wo Paul Eliasberg sein Studium begann, das er ab 1926 in Paris – unter anderem bei Roger Bissière – fortsetzte.
Während des Zweiten Weltkrieges lebte Eliasberg mit seiner Frau (Jeanne Gedon, der Urenkelin des Münchner Bildhauers Lorenz Gedon, dessen berühmte Wagnerbüste das Richard Wagner Museum besitzt) und Tochter in Südfrankreich. Er war dort für die „Résistance“ tätig. Nach dem Krieg kam die Familie nach Paris zurück, wo Eliasberg 1947 die Französische Staatsangehörigkeit annahm.
In den ersten Jahren arbeitete er im Brotberuf vor allem als Graphikdesigner und technischer Zeichner, u.a. beim Bau der „Grande Arche“ von La Defense und machte zahlreiche Reisen nach Israel, Spanien und vor allem Griechenland, seinem mythischen Arkadien.
Eliasberg erlebte seinen künstlerischen Durchbruch um 1958 und war in den sechziger und siebziger Jahren ein viel geschätzter Künstler. Vor allem seine leuchtenden Aquarelle und fein gesponnenen Federzeichnungen, aber auch sein druckgraphisches Werk stellte er in den großen Museen von Bremen, Frankfurt, Hamburg und Hannover aus. Von 1966 bis 1970 lehrte er an der Frankfurter Städelschule. Er starb 1983 in Hamburg.
Dr. Helmut und Constanze Meyer hatten schon früh Graphiken und ein Aquarell von Eliasberg angekauft und ihrer Stiftung zukommen lassen. Seit Eröffnung des Paul Kunstmuseum Bayreuth 1999 vervollständigten wir diese Sammlung kontinuierlich mit kleineren Ankäufen von Druckgraphik. Aus diesem Bestand ist für das Frühjahr 2017 eine Ausstellung im Kunstmuseum Bayreuth / Altes Barockrathaus geplant.
Die Tochter von Paul Eliasberg, Danielle Eliasberg, die in Paris lebt, schenkte dem Kunstmuseum Bayreuth insgesamt ca. 300 Aquarelle, Zeichnungen, in den Museumssammlungen fehlenden Graphiken, verschiedenen Druckplatten sowie ein kleineres auf das Werk Eliasberg bezogenes Konvolut von Zeichnungen von Jeanne Gedon.