Brian O'Doherty Schenkung
Für Brian O’Doherty (*1928) ist Kunst zugleich Argument und Streitpunkt – auf jeden Fall aber Kern einer ständig neuen Auseinandersetzung. 1957 verließ der Medizinstudent Irland, um in Harvard seine Studien zu vervollständigen. Bereits in Dublin war er auch künstlerisch tätig gewesen, in New York verschrieb er sich in den sechziger Jahren ganz der Kunst.
Beeinflusst wurde O’Doherty vor allem durch Marcel Duchamp, mit dem er befreundet war. O’Dohertys Werk verbindet Zeichnung und Installationen, Inszenierungen und „Impersonationen“. Mit seinen Filmen und Essays („Inside the White Cube“, „American Masters - The Voice and the Myth“) beeinflusste er die Kunstgeschichte. Sein künstlerisches Werk stellt einen wichtigen Beitrag der Amerikanischen Konzeptkunstszene dar. Unterschiedliche Personæ verkörpernd nahm O’Doherty verschiedene Positionen ein, hinterfragte die Normativität von Künstler, Werk, Museum und Kunstmarkt und problematisierte Wahrnehmungsstrukturen allgemein.
O’Doherty fühlt sich eng mit seiner Heimat Irland verbunden: Nach dem „Blutsonntag von Derry“ 1972, nahm er die Persona „Patrick Ireland“ an und signierte 36 Jahre lang nur noch mit diesem programmatischen Namen. Erst 2008 wurde diese Persona im Rahmen eines Happenings in Dublin feierlich zu Grabe getragen.
In den Wochen vor der Eröffnung seiner Ausstellung „Art as an Argument“ mit Werken aus der Sammlung Brian O’Doherty / Barbara Novak und aus dem Werk des Künstlers im Sommer 2013 realisierte er in der ersten Etage des Kunstmuseums eines seiner „rope drawings“: ISOLDE SAILS. Die Installation bezieht sich auf die Legende von Tristan und der irischen Prinzessin Isolde. Die Rauminstallation aus Farbflächen und gespannten Schnüren verändert den Raum und fordert die Wahrnehmung heraus.
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