Herbert Bessel Schenkung
Mit seinen nicht nur technisch brillanten Graphiken und Prägedrucken gehört Herbert Bessel (1921 – 2013) zu den bedeutenden Künstlern der Region. In Hamburg geboren, begann er dort nach dem Krieg sein Kunststudium und wechselte 1947 an die Nürnberger Kunstakademie. Seit den fünfziger Jahren entstand ein reiches Auftragswerk der Kunst im öffentlichen Raum. Fenstergestaltungen und Tapisserien nach seinen Entwürfen sind in zahlreichen Kirchen der Region noch heute zu finden.
In seinem bildnerischen Werk wendete sich Bessel ab von der abstrahierten Figuration und hin zum Gestischen, zum Informel und zu einer immer größeren, vom Zen inspirierten Stille. Hinzu kommt seit den siebziger Jahren in der Auseinandersetzung mit jugoslawischen Graphikern die Radiertechnik, in der Herbert Bessel eine hohe Meisterschaft erzielte. In seinem umfangreichen malerischen Spätwerk entstanden auch wieder gegenständlich geprägte Werke. Sie sind von großer malerischer Freiheit.
Einer Anregung des Sammlerpaares Hertha Drescher und Günter Ruckdäschel folgend, die den Künstler und das Museum zusammenbrachten, schenkten Herbert Bessel und seine Gattin dem Kunstmuseum Bayreuth seit 2001 in mehreren umfangreichen Partien einen großen Teil seines zeichnerischen und druckgraphischen Lebenswerkes, dazu zahlreiche Druckplatten und Teile seiner Graphiksammlung. Damit wird hier ein reichhaltiger Querschnitt durch das Œuvre des Künstlers bewahrt.