Outsider-Art-Schenkung des Bezirkskrankenhaus Bayreuth
Paul Klee, Max Ernst, Ernst Ludwig Kirchner, Jean Dubuffet – die Liste der Künstler, die sich durch Werke der „Art Brut“ / „Outsider Art“ / Außenseiterkunst die Sammlung des Kunsthistorikers, Philosophen und Psychiaters Hans Prinzhorn in Heidelberg inspirieren ließen, ist lang. Man kann sogar davon sprechen, dass die Freiheit dieser Kunstwerke die Moderne maßgeblich mit beeinflusste.
Das besondere Profil des Kunstmuseum Bayreuth liegt in der Moderne. Es hat mit dieser Ausrichtung einen überregionalen Stellenwert in der Kulturszene. Immer wieder finden hier Ausstelllungen und Symposien statt, die sich mit verschiedenen Fragestellungen, die die Sammlungen der Moderne begleiteten, beschäftigen, so auch mit der Outsider Art: 2013 zeigte das Museum eine Ausstellung mit der Outsider-Künstlerin Hildegard Wohlgemuth. Seitdem bewahrt das Museum eine Schenkung mit ca. 200 Wohlgemuth-Zeichnungen in seinen Sammlungen.
Seit dem Einführen der Kunsttherapie im Bezirkskrankenhaus durch Prof. Dr. Böcker in den achtziger Jahren entstanden dort ein große Anzahl von Werken Bayreuther Outsider-Künstlerinnen und -Künstlern. Die Sammlung ist von besonderer Qualität. Einige der hier vertretenen Künstler, zum Beispiel Helene Reimann, Ludwig Nickl, Pankraz Frenzel, Thomas Dürr oder Helmut Weber, sind immer wieder in überregionalen Ausstellungen vertreten, ihr Werk wird in öffentlichen Sammlungen bewahrt und erforscht.
Mit seinen inhaltlichen Schwerpunkten ist das Kunstmuseum Bayreuth ein besonderer Ort. Das Bezirkskrankenhaus Bayreuth schenkte daher dem Museum im September 2016 ca. 5.000 Kunstwerken der Outsider Art, damit sie hier im Umfeld der Moderne ihrem Rang gemäß bewahrt, erforscht, ausgestellt und vermittelt werden.