Georg Jakob Best (1903 – 2003) bewundert – verfemt – vergessen?
Vom 15. März 2015 bis 25. Mai 2015 im Kunstmuseum Bayreuth
Nach seinem Studium bei August Babberger in Karlsruhe hatte Georg Jakob Best bereits überregional bedeutende Ausstellungen bestritten, als er sich dazu entschloss, noch einmal bei Paul Klee zu studieren. Klee war 1931 vom Bauhaus in Weimar an die Düsseldorfer Kunstakademie gewechselt. Dort nahm er nur wenige neue Schüler auf: Georg Jakob Best, Hubert Berke, Théo Kerg und August Preusse. 1933 – als Klee von den Nationalsozialisten aus dem Amt entlassen wurde –kehrte Best nach Frankfurt zurück. In der Kunsthalle Mannheim wurden Werke von ihm beschlagnahmt und in sogenannten „Schreckenskammern“ zur Schau gestellt In der Hoffnung auf größere künstlerische Freiheiten wechselte er 1936 nach Berlin. Nach dem Krieg kehrte Best nach Götzenhain bei Frankfurt zurück. Er knüpfte Kontakte zum Kunstkabinett von Hanna Becker vom Rath und zu Will Grohmann und stellte u.a. während der Darmstädter Gespräche mit Fritz Winter, Ernst Wilhelm Nay, Max Ackermann, Alexej von Jawlensky und Ernst Barlach mit der Darmstädter Sezession aus. In den fünfziger Jahren übernahm Best den Lehrstuhl für dekorative Malerei an der Staatlichen Kunsthandwerkschule in Bonndorf. Danach wirkte er vor allem in Frankfurt im Bereich Kunst im öffentlichen Raum. Über 60-jährig absolviert er eine Goldschmiedeausbildung und hinterließ auch in diesem Bereich ein umfassendes Werk.Auf der 1. Internationalen Ausstellung für Druckgraphik am Art Institute of Chicago 1932 war ein Werk von ihm neben Arbeiten von Beckmann, Pechstein, Orlik und Kandinsky zu sehen gewesen. Nach seinem Tod geriet sein Werk in Vergessenheit. 2014 richtete die Tochter des Künstlers, Viola Schweinfurter, am Kunstmuseum Bayreuth eine Stiftung mit über 400 Gemälden, Zeichnungen, Gouachen und Mischtechniken sowie umfangreichem Forschungs- und Dokumentationsmaterial aus dem Nachlass des Künstlers ein.In seinem langen Leben hat Georg Jakob Best verschiedene kunsthistorische Bewegungen und Strömungen vom Realismus zum Expressionismus und zur Abstraktion, von der Neuen Sachlichkeit zur völlig ungegenständlichen Malerei erlebt und künstlerisch begleitet. Sein Gesamtwerk umfasst Figurenbilder und Portraits, Landschaften und abstrakte Kompositionen. Er beherrschte die Zeichnung und Malerei ebenso wie die Frottage und Collage. Im Kunstmuseum Bayreuth werden Werke aus der Zeit von 1917 (ein frühes Selbstportrait) bis 1997 (eine Filzstiftzeichnung) bewahrt – und zahlreiche weitere Beispiele. Diese erste Ausstellung, in der er mit seinem Gesamtwerk präsentiert wird, versucht den Lebensweg Bests nachzuzeichnen. Eine von Christoph Wagner herausgegebene Publikation der Universität Regensburg u.a. mit einem Text von Philipp Schramm und ein umfangreiches Vermittlungsprogramm begleiten die Ausstellung.
Weitere Informationen zur Ausstellung
Weitere Informationen finden Sie im Flyer zur Ausstellung.
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